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Vieles spielt sich im Unterbewusstsein ab

Unbewusste Einflüsse tun ihr Werk auf natürliche Weise und ganz von selbst. Deshalb muss man den Prozess nur in Gang bringen, kann sich dann entspannen und alles Weitere ihm überlassen. Als Beispiel nennt John Bargh den Chamäleon-Effekt. Bei diesem führt das schlichte Interessen an einer neuen Bekanntschaft auf natürliche Weise zu Imitation und Mimikry. Diese ziehen wiederum Sympathie und Freundschaft nach sich. John Bargh empfiehlt: „Sie müssen der anderen Person nur Aufmerksamkeit schenken – sehen Sie sie an und hören Sie ihr zu. Alles andere geschieht von selbst.“ Vielleicht möchte man sich ein wichtiges Ziel setzen, möchte etwas erledigen oder ein Problem lösen. Prof. Dr. John Bargh ist Professor für Psychologie an der Yale University. Dort leitet er das Automaticity in Cognition, Motivation, and Evaluation (ACME) Laboratory.

Priming hat auch unerwünschte Seiten

Dann muss man seinem Ziel einige bewusste Gedanken widmen, um es als wichtiges Ziel zu „programmieren“. Dann wird sich herausstellen, dass man unbewusst daran arbeitet und von dem Prozess profitiert. Dieses sogenannte Priming hat allerdings auch seine unerwünschten Seiten, wie etwa die Einflüsse von Fernsehwerbesports. Den Spruch „Was wir sehen, bestimmt unser Handeln“ sollte jeder ernst nehmen. Es gibt auch noch andere unbewusste Einflüsse, die im eigenen Leben zu Problemen führen könnten.

John Bargh nennt als Beispiel Verhaltensmuster, die man von einer Situation auf die nächste überträgt. Dieser Bann lässt sich mithilfe von Realisierungsintentionen brechen. Wenn man neue Bekanntschaften schließt, sollte man nicht auf der oberflächlichen Ebene verweilen, also bei jenen Aspekten, welche die persönlichen Eindrücke zunächst bestimmen. Das heißt, es ist ratsam, sich nicht auf die ethnische Zugehörigkeit, das Gesicht und die Attraktivität zu konzentrieren. Stattdessen sollte man auf die Persönlichkeit dieses Menschen und auf die Art seines Umgangs mit der eigenen Person eingehen.

Jeder sollte gute Angewohnheiten entwickeln

John Bargh rät: „Die Grundlage dafür, was Sie über sie denken und wem Sie Vertrauen schenken, sollten ihre Handlungen sein, nicht ihre äußere Erscheinung.“ Und es ist sicherlich von Vorteil, wenn man bei der Auswahl seiner „Freunde“ auf Facebook größere Vorsicht walten lässt. Generell sollte man mehr Kontrolle über seine Newsfeed und seine sozialen Netzwerke übernehmen. Denn dort beeinflussen Menschen, die man nicht einmal kennt, die persönliche Stimmungen, Neigungen und noch vieles mehr, ohne dass man es selbst bemerkt.

Die Verhaltensweisen, Gefühle und Gedanken dieser Menschen sickern durch die sozialen Netzwerke in die eigene Persönlichkeit ein und werden Teil des eigenen Selbst. Erfreulicherweise ist man diesen Leuten nicht auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. John Bargh weiß: „Sie können steuern, mit wem Sie in Kontakt kommen, zumindest in viel größerem Ausmaß, als es die meisten von uns gegenwärtig tun.“ Dazu sollte jeder gute Angewohnheiten entwickeln, um der Mensch zu werden, der er sein möchte. Quelle: „Vor dem Denken“ von John Bargh

Von Hans Klumbies

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